Psychische Gesundheit und Absenzen - Eine steigende Entwicklung bei Jugendlichen

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CYP ist das führende Kompetenzzentrum für überbetriebliche Kurse (üK) im Bereich Banking. Hauptaufgaben sind die Grundbildung von Lernenden in der Bankenbranche sowie die Weiterbildung von Mitarbeitenden im Bankwesen. 

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Die CSS-Gesundheitsstudie 2023 zeigt, dass 44 % der 18- bis 35-Jährigen wegen psychischer Probleme arbeitsunfähig waren. Auch die BFS-Daten von 2022 weisen auf eine erhöhte Ausfallquote bei jüngeren Personen hin. Diese hatten im Durchschnitt 10,4 Ausfalltage, was einem Anstieg von 60 % gegenüber dem Jahr 2019 entspricht. Dieser Trend belastet nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch Unternehmen. Mit Kosten zwischen CHF 600 und CHF 1000 pro Fehltag entsteht ein wirtschaftlicher Druck. 

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Hier die Grafik

# Verschiedene Gründe, warum Hilfe bei psychischen Belastungen oft nicht gesucht wird 

Trotz wachsender Aufmerksamkeit für das Thema Mental Health suchen viele Betroffene keine Unterstützung. Der IHP-Bericht 2023 zeigt, dass nur 11,6% der Schweizer Bevölkerung in den letzten 12 Monaten eine psychologische Beratung oder Therapie in Anspruch genommen haben. Im internationalen Vergleich ist dies ein tiefer Wert. Dafür gibt es Gründe auf mehreren Ebenen:  

## Strukturelle Hindernisse: Herausforderungen im Zugang zu psychologischer Unterstützung

* **Lange Wartezeiten** stellen ein grosses Problem dar, besonders in ländlichen Regionen oder bei spezialisierten Angeboten wie Therapien für Jugendliche. Oft vergehen mehrere Monate, bis die Betroffenen einen Platz erhalten. Diese Verzögerungen verschlechtern ihren Zustand weiter und erschweren den Einstieg in die Behandlung zusätzlich. 

* **Der wachsende Bedarf an psychologischer Unterstützung** stösst auf einen akuten Fachkräftemangel. Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen sind häufig überlastet, wodurch die Anzahl verfügbarer Therapieplätze eingeschränkt bleibt. 

* **Die unzureichende Versorgung im digitalen Bereich**. Obwohl die digitale Therapieoptionen immer wichtiger werden, mangelt es an klaren Regulierungen und finanzieller Unterstützung. Dies schränkt die Verbreitung dieser Angebote sehr ein. Zudem sind viele Betroffene nicht über diese Alternativen informiert oder können sie sich nicht leisten. 

## Kulturelle und familiäre Barrieren: Herausforderungen im Umgang mit psychischer Gesundheit

**Tabuisierung psychischer Gesundheit**: In einigen Kulturen stigmatisiert man das Thema psychische Gesundheit stark. Viele betrachten psychische Probleme oft als persönliche Schwäche. Das Suchen nach Unterstützung sehen sie häufig als Zeichen von Unfähigkeit oder Versagen. 

**Familienwerte und Gruppendenken**: In Kulturen, die den familiären Zusammenhalt und das Kollektiv betonen, gilt das Offenlegen psychischer Probleme oft als Verrat an der Familie. Ausserdem wird es als Belastung für das soziale Gefüge betrachtet. Aus Angst vor Konflikten oder Scham ziehen es Betroffene häufig vor, zu schweigen. 

**Fehlender Zugang zu muttersprachlichen Angeboten**: Für Menschen mit Migrationshintergrund stellen sprachliche Barrieren eine grosse Herausforderung dar. Der Mangel an muttersprachlichen Therapeuten erschwert es, sensible Themen anzusprechen. Gefühle in einer Fremdsprache auszudrücken, fällt schwer. Dadurch fühlen sich viele nicht richtig verstanden und verzichten lieber auf eine wirksame Unterstützung.

## Individuelle Hindernisse:  Herausforderungen durch Angst und Unwissenheit 

**Stigmatisierung und Scham:** Psychische Erkrankungen sind nach wie vor mit gesellschaftlichen Vorurteilen behaftet. Betroffene fürchten oft, ihr Umfeld könnte sie als «schwach» oder «problematisch» betrachten.  

**Unwissenheit über Symptome:** Viele Menschen ignorieren die Anzeichen einer psychischen Erkrankung oder erkennen sie erst gar nicht: Schlafstörung, chronische Kopf- oder Magenschmerzen, veränderte Essgewohnheiten, anhaltende Angst, Traurigkeit oder Hoffnungslosigkeit, sind nur ein paar Symptome.  

**Angst**: Hilfe zu suchen bedeutet, sich mit schwierigen Themen auseinanderzusetzen. Die meisten Personen wollen aber nicht nochmals das Geschehene durchleben. Oder sie haben Angst davor, dass sie eingewiesen werden und für immer medikamentös behandelt werden müssen.  

 

 
 

Hier kommt der Titel

# Zur Autorin Virginia Villalba

Seit ihrer Ausbildung zur Mental Health First Aiderin und Trainerin im 2020 hat Virginia Villalba über 300 Menschen aus 17 Ländern geschult. Sie gibt Werkzeuge an die Hand, um Resilienz zu stärken und psychische Gesundheit zu fördern. 

Virginia hat ihre langjährige internationale Konzernerfahrung mit ihrer Leidenschaft für mentale Gesundheit verbunden. In Unternehmen wie Swiss Re, Deloitte Consulting, Holcim und Synthes Medical Devices war sie als Spezialistin für Projekt- und Risikomanagement sowie in der Entwicklung innovativer Leadership-Programme verantwortlich. 

Als Partnerin von [Pro Mente Sana](https://promentesana.ch/), Gründerin von Prosper Minds und Mutter von zwei Söhnen verfolgt sie eine klare Mission: Jugendliche und Führungskräfte dabei zu unterstützen, ihre mentale Stärke zu entwickeln und Herausforderungen mit Zuversicht und Optimismus zu meistern.

Der [Obsan-Bericht ](https://www.datocms-assets.com/25771/1737713928-obsan_03_2023_bericht_psychische-gesundheit-herbst-2022.pdf)vom September 2023 zeigt folgende Entwicklung: Mehr als ein Drittel der Schweizer Bevölkerung (35,9 %) gibt an, unter Symptome von Depression zu leiden. Bei 12,3 % sind die Symptome sogar mittelschwer bis schwer. Beispiel: Von 20 Lernenden würden laut Statistik etwa 3 Lernende (14,7 % der Altersgruppe 18-34 Jahre) psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Möglicherweise hätten weitere 1 bis 2 Lernende ein Bedürfnis nach Unterstützung. Würden aber wegen den obengenannten Gründen keine Hilfe in Anspruch nehmen. Problematisch ist die Situation bei jungen Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren: Über 30 % dieser Altersgruppe berichten von mittelschweren bis schweren Depressionssymptomen. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig ein zugängliches und entstigmatisierendes Umfeld ist.  

# 5 Ansätze zur Förderung des Wohlbefindens von Jugendlichen 

Unternehmen haben verschiedene Möglichkeiten, das Wohlbefinden von Jugendlichen auf vielfältige Weise zu fördern und zu messen. Ein unterstützendes Umfeld zahlt sich aus: Es verbessert das Arbeitsklima und steigert die Leistungsfähigkeit. Hier 5 mögliche Ansätze: 

**Gamifizierte Feedback-Tools **

Mit digitalen Tools wie Teams-Polls, Mentimeter, Kahoot oder Quizizz ermöglichen können Verantwortliche das Stimmungsbild der Jugendlichen anonym abfragen. Solche schnellen und unkomplizierten Umfragen bieten wertvolle Einblicke in Belastungen. Zudem erleichtern die den Einstieg in offene Gespräche. 

**Workshops und Sensibilisierung ** 

Veranstaltungen wie ein interner „Mental Health Day“ oder spezielle Schulungen, z. B.  die ENSA-Kurse von Pro Mente Sana, schärfen das Bewusstsein für mentale Gesundheit. Sie bieten sowohl Lernenden als auch Verantwortlichen praktische Werkzeuge zur Förderung des Wohlbefindens. 

 
**Mood-Tracking-Apps **

Apps wie Daylio unterstützen Lernende dabei, ihre Stimmung über den Tag hinweg zu dokumentieren. Praxisausbildende können anonymisierte, aggregierte Daten nutzen, um Trends zu erkennen und gezielt Massnahmen einzuleiten. 

 
**Kreative Ausdrucksformen **

Kreative Aktivitäten wie Journaling, Zeichnen oder Storytelling-Workshops ermöglichen es Lernenden, ihre Emotionen in ungezwungener Weise auszudrücken. Diese Ansätze können wertvolle Hinweise auf das Wohlbefinden liefern und den Zugang zu schwierigen Themen erleichtern. 
 

**Psychologische Unterstützungsangebote **

Niedrigschwellige Lösungen wie Online-Therapien, interne Beratungsstellen oder Netzwerke von psychologischen Ersthelfern sind wichtige Anlaufstellen. Solche Angebote können speziell auf Jugendliche und ihre Herausforderungen abgestimmt sein. Sie erleichtern den Einstieg in eine professionelle Unterstützung. 

Der Artikel im Februar wird aufzeigen, warum Jugendliche besonders anfällig für psychische Belastungen sind. Wir richten den Fokus auf ihre Entwicklung und Gesundheit sowie auf Lösungen, um diese Generation zu stärken und zu unterstützen.  