Happy Work - Praktische Werkzeuge aus der positiven Psychologie für Praxisausbildende

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Im anspruchsvollen Bankenalltag kann die Positive Psychologie einen Weg zu mehr Wohlbefinden und Persönlichkeitsentwicklung eröffnen.  Benjamin Sager, Innovationspsychologe, hat für CYP einen Gastbeitrag erstellt.

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# PERMA

Martin Seligman, der oft als Begründer der Positiven Psychologie bezeichnet wird, definiert fünf Hauptfaktoren für das Glückserleben unter dem Akronym **PERMA**:

**P**ositive Emotionen
**E**ngagement (Flow)
**R**elationship (Beziehungen)
**M**eaning (Sinn)
**A**ccomplishment (Erfolg)


# Praktische Umsetzung

Praxisausbilderinnen und Praxisausbilder sind in ihrem Arbeitsalltag mit hohen Anforderungen und vollen Terminkalendern konfrontiert. Im Folgenden werden deshalb einfache, aber wirkungsvolle Interventionen vorgestellt, die sich auch in einen bereits vollen Arbeitstag gut integrieren lassen.

# Den positiven Dingen Raum geben

Unser Gehirn ist eine Problemlösemaschine. Deshalb beschäftigt es sich hauptsächlich mit negativen Dingen. Nur etwa 3 % unserer Gedanken sind positiv. 

Mit den folgenden Übungen können Sie bewusst gegensteuern:  

* Den Arbeitstag mit einer «Positivrunde» beginnen: Kurz mitteilen, was einen heute besonders freut oder motiviert.
* Feiern Sie, was Sie können: Erfolge, Menschen, Jahreszeiten, Geburtstage, eine erfolgreiche LAP...

![](https://www.datocms-assets.com/25771/1708425304-flow_de.png?ar=source)

Laut dem Flow-Forscher Csíkszentmihályi entsteht Flow, wenn eine ideale Balance zwischen den persönlichen Stärken und den Herausforderungen einer Situation besteht.

Als Praxisausbilderin und Praxisausbilder ist es daher hilfreich, 

1. die Stärken der Lernenden zu kennen. Hier empfiehlt sich der kostenfreie Stärkentest [Values in Action](https://www.viacharacter.org/), den es auch in einer Version speziell für Jugendliche gibt. 
2. gemeinsam mit den Lernenden zu überlegen, welche aktuellen Herausforderungen weder eine Über- noch eine Unterforderung darstellen. 

Dazu können die aktuellen Aktivitäten den vier Quadranten zugeordnet werden (siehe Abbildung). 


# Sinnfindung anstossen
[William Damon](https://www.amazon.com/Path-Purpose-Young-People-Calling/dp/1416537244) ist führender Forscher im Bereich der Sinnfindung bei Jugendlichen. In seinen Untersuchungen gaben nur 20% der jungen Studienteilnehmenden an, einen Sinn in ihrem Leben und ihrer Arbeit gefunden zu haben. Da Sinnfindung aber ein wichtiger Faktor für die Persönlichkeitsentwicklung und das Wohlbefinden ist, lohnt es sich, die Lernenden dabei zu unterstützen und zu begleiten.

Dabei kann Folgendes helfen:

* Seien Sie ein Vorbild und formulieren Sie für sich selbst Ihren eigenen Arbeits- und Lebenssinn. Reflektieren Sie dazu Ihre eigenen Werte und Ihren Beitrag zu den übergeordneten Zielen Ihrer Organisation oder der Welt. Die folgende [praktische Werteübung](https://www.mutanfall.org/_files/ugd/e77193_d5506f2cdd3f4f008c0a28b31b69783b.pdf) kann Ihnen dabei helfen. 
* Bringen Sie dieses Thema immer wieder ins Gespräch (z.B. beim Mittagessen) und erzählen Sie von Ihrem eigenen Weg der Sinnfindung.
* Suchen Sie bei Ihren Lernenden nach Funken individueller Leidenschaft und Begeisterung. Ganz im Sinne von William B. Yeats, der sagte: «Bildung bedeutet nicht, einen Eimer zu füllen, sondern ein Feuer zu entfachen».  

Die Integration dieser praxiserprobten Instrumente in die tägliche Arbeit kann dazu beitragen, ein positives und unterstützendes Lernumfeld zu schaffen und Lernende ganzheitlich zu fördern.

# Zum Autor Benjamin Sager

Dieser Artikel hat Benjamin Sager von [Mutanfall](https://https://www.mutanfall.org/) für CYP geschrieben.

![](https://www.datocms-assets.com/25771/1708343472-bensch_sager.jpg?ar=source) 

Benjamin Sager, kurz Bensch, ist Innovationspsychologe und möglicherweise der drittbeste Humortrainer der Schweiz. Seine Leidenschaft besteht darin, positivpsychologisches Fachwissen in praktischen Anwendungssettings umzusetzen. Seine Expertise und Leidenschaft liegen in der Prozessgestaltung und Begleitung von Teams und Führungskräften auf dem Weg zu Mutanfällen. Bensch ist ausserdem Hobby-Friseur, Liebhaber italienischer Rotweine und er unterrichtet am CAS für Positive Psychologie an der Universität Zürich.

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