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Haben Sie sich auch schon gefragt, welche der vielen Future Skills für Sie persönlich und für Ihr Unternehmen wirklich relevant sind? Entdecken Sie im neuen Blogbeitrag eine erprobte, praxisorientierte Anleitung, die Klarheit schafft.

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Max arbeitet seit fünf Jahren in der Finanzbranche. In der Mittagspause sitzt er auf einer Parkbank, liest ein Buch zur Persönlichkeitsentwicklung und schweift ab. Er überlegt, welche Skills für seine Karriere wichtig sind. Welche Skills wird sein Arbeitgeber in Zukunft brauchen?

Die Veränderung der Lebens- und Arbeitswelt, die wir gerade erleben, ist tiefgreifend und geschieht in einem hohen Tempo. Der rasche technologische Fortschritt verändert das Verhalten von Unternehmen, Mitarbeitenden, Kundinnen und Kunden. Auf der einen Seite eröffnen sich unzählige neue Möglichkeiten, etwa in Form von günstigeren, transparenteren und bequemeren Angeboten. Viele Unternehmen und Staaten streben danach, sich im wandelnden digitalen Umfeld an die Spitze zu setzen. Auf der anderen Seite **sind Unternehmen und Menschen unsicher, wie es um ihre Wettbewerbsfähigkeit und Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt steht.** Geschäftsmodelle, Produkte, Dienstleistungen und Jobprofile wandeln sich.

Die Schweiz gehört derzeit zu den wettbewerbsfähigsten Ländern der Welt.[^1] Gemäss Economiesuisse[^2] geht es darum, die Chancen der Digitalisierung optimal zu nutzen und möglichst viel unternehmerischen Freiraum zu gewähren.

[^1]: Economiesuisse, [Die Schweiz ist das wettbewerbsfähigste OECD-Land](https://www.economiesuisse.ch/de/artikel/die-schweiz-ist-das-wettbewerbsfaehigste-oecd-land), 2011

[^2]: Economiesuisse, [Chancen der Digitalisierung nutzen](https://www.economiesuisse.ch/de/artikel/chancen-der-digitalisierung-nutzen), 2016

Das tönt schön und gut, denkt sich Max. Er fragt sich aber, welchen Platz die Menschen in diesem Wandel spielen? 

Die Antwort klingt fast zu einfach: Das Mindset ist ein wichtiger Schlüssel – es geht um Offenheit, Neugier und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen.

# Ordnung in den Dschungel von Skills bringen
Die vielen verschiedenen Skills der Zukunft können auf den ersten Blick ehrfurchteinflössend wirken. Nicht jede Person und jedes Unternehmen ist von der Digitalisierung gleichermassen beeinflusst. Darum ist es wichtig, sich nicht im Dschungel des Möglichen zu verlaufen, sondern die eigene Position zu klären.

Über die Skills der Zukunft wurde schon viel geschrieben.[^3] **Doch was bedeutet die Theorie in der Praxis?** Ein wichtiges Hilfsmittel in der Praxis ist die Skills-Landkarte, die Max für sich persönlich entwickeln kann sowie für die Bank, für die er arbeitet.

[^3]: Institute for the Future, [Future Work Skills 2020 Report](https://www.iftf.org/futureworkskills/), 2011 | nesta, [Future of Skills](https://data-viz.nesta.org.uk/future-skills/index.html), 2017 | swiss competence centre for innovations in learning, [Kompetenzen für eine digitalisierte Arbeitswelt: ein Orientierungsrahmen](https://www.scil.ch/2017/11/30/kompetenzen-fuer-eine-digitalisierte-arbeitswelt/), 2017 | BerufsbildungDigital, [Digitalkompetenzen](https://berufsbildungdigital.ch/digitalkompetenz), 2020

In einem iterativen Verfahren werden die passenden Fähigkeiten der Zukunft, die Future Skills, gesucht, gefunden, angepasst und zugeschnitten. Es ist empfehlenswert die Skills-Landkarte in interdisziplinären Teams gemeinsam zu erarbeiten. Externe Fachpersonen können bereits zu Beginn den blinden Fleck aufdecken und wichtige Ideen liefern. Auch Kundinnen und Kunden, Lernende, Professionals, HR-Mitarbeitende sowie Geschäftsleitungsmitglieder können ihre verschiedenen Blickwinkel gewinnbringend einsetzen.

![](https://www.datocms-assets.com/25771/1593208242-cyp200624161.jpg?ar=736:368&fp-z=1.2&fp-x=0.49&fp-y=0.65)

# In 3 Schritten zur eigenen Skills-Landkarte

## 1. 	Aspekte der Skills kategorisieren
Die verschiedenen Skills werden grob kategorisiert und auf die Person oder das Unternehmen angepasst. Hier ein Beispiel für die Finanzbranche, in der Max arbeitet – die Erklärung folgt weiter unten bei Punkt 2:

<dl>
	<dt>Technologie:</dt>
	<dd>Digital Savyness</dd>
	<dt>Daten:</dt>
	<dd>Smart Data Management</dd>
	<dt>Mitarbeitende:</dt>
	<dd>Digital Citizen</dd>
	<dt>Moderne Denkweise:</dt>
	<dd>Agile Mindset</dd>
	<dt>Menschlicher Aspekt:</dt>
	<dd>Human Centric</dd>
	<dt>Beziehungspflege:</dt>
	<dd>Communication und Relationship</dd>
</dl>

## 2. 	Ausfüllen mit sinnvollen Inhalten
Welcher Inhalt ist geeignet? Die Erarbeitung der Inhalte ist meistens anspruchsvoll und wird im Idealfall durch interdisziplinäre Teams bearbeitet und durch externe Spezialistinnen und Spezialisten begleitet.

Das Resultat von Max und seinem Arbeitgeber sieht etwa so aus:

**Digital Savyness**

Es geht um Kompetenzen zur Sichtung und Evaluation neuer ICT-Applikationen und Werkzeuge sowie um das Bereitstellen einer stabilen IT-Infrastruktur als Grundlage für die zeitgemässe Zusammenarbeit. Für Mitarbeitende geht es vor allem ums Anwenden der verschiedenen Tools.

Anwendungsgebiete:
* Technologieorientierung
* Computational thinking
* Digitale Produkte
* Inhaltserstellung

**Smart Data Management**

Die Anwendung von Big Data erfordert Datenaffinität und spezielle Fachkenntnisse, die bislang nur wenige Spezialistinnen und Spezialisten mitbringen. Auch wenn nicht jeder Kommunikator ein Data Scientist werden muss, so ist ein allgemeines Verständnis für die Potenziale und Abläufe von Big-Data-Anwendungen in Zukunft unerlässlich.

Anwendungsgebiete:
* Konzepte verstehen
* Daten verwenden
* Datenschutzgesetz

**Digital Citizen**

Digitale Bürgerinnen und Bürger nutzen verschiedenen Kanäle, um sich zu informieren, ihre Meinung zu bilden und sich gesellschaftlich oder politisch zu engagieren. Wichtig sind die Anwendungskompetenz digitaler Medien und die Kompetenz, Quellen umsichtig zu beurteilen.

Anwendungsgebiete:

* Digitale Kompetenz
* Digitale Risiken
* Governance

**Agile Mindset**

Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Im Agile Mindset geht es darum, Veränderungen zu initiieren und zu kommunizieren, verschiedene Anspruchsgruppen im Veränderungsprozess zu begleiten und Veränderungen zu etablieren – eine aufgeschlossene Haltung und eine Kultur der Offenheit sind grundlegend wichtig.

Anwendungsgebiete:

* Selbstkompetenz
* Aufgeschlossenheit
* Wandel gestalten
* Unternehmerisches Denken

**Human Centric**

Nach innen gerichteter Kompetenzbereich im Unternehmen, in dem die professionelle Zusammenarbeit sichergestellt wird. Hierzu gehören die Fähigkeiten, aus Ideen neue, nützliche und finanziell tragfähige Produkte und Dienstleistungen zu schaffen sowie den kulturellen Wandel in der eigenen Organisation voranzutreiben in Richtung Innovation und Kollaboration.

Anwendungsgebiete:

* Kundenorientierung
* Social Skills
* Kundenlösungen
* Innovation

**Communication & Relationship**

Nach aussen gerichteter Kompetenzbereich im Unternehmen, der Kundinnen und Kunden in den Mittelpunkt stellt. Es geht ums Weiterentwickeln der Interaktion über verschiedene Kanäle mit diversen Kundensegmenten, ums Etablieren einer Kultur der Kundenorientierung, ums Verankern von Kundenorientierung in den einzelnen Prozessen.

Anwendungsgebiete:

* Kommunikation
* Medienarbeit
* Digitales Marketing
* Beziehung zu Kundinnen und Kunden

## 3. 	Inhalt ausarbeiten 
Max und sein Arbeitgeber können und müssen nicht alle Future Skills abdecken. In einem weiteren Schritt wird nun der Content ausgearbeitet. Bei einem iterativen Vorgehen ist es möglich, dass einzelne Skills angepasst werden oder gar ganz wegfallen. Für eine gelungene Umsetzung sind die Unternehmenskultur und die persönliche Denkhaltung grundlegend. Beide bilden den Nährboden für zukunftsgerichtetes Lernen.

# Wie viel Wissen braucht es wirklich?
Wie weit müssen die Skills in die Tiefe reichen? Nun werden die verschiedenen Skill Levels festgelegt, um den Zielgruppen gerecht zu werden. Max und seine Kolleginnen und Kollegen müssen nicht dieselben Kenntnisse und Fähigkeiten erlangen. Das Learning Design bildet den Rahmen für die Lernerfahrungen. Ein sinnvolles Learning Design, das methodisch und didaktisch differenziert ist, findet bei den unterschiedlichen Zielgruppen den besten Anklang. 

Die **Kompetenzstufen nach Bloom**[^4] helfen bei der differenzierten Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Skill Levels:

[^4]: BLOOM, Benjamin Samuel, *et al. Taxonomie von Lernzielen im kognitiven Bereich*, Beltz, 1972.

<dl>
	<dt>Wissen (K1):</dt>
	<dd>Faktenwissen, kennen</dd>
	<dt>Verständnis (K2):</dt>
	<dd>Verstehen, mit eigenen Worten begründen</dd>
	<dt>Anwendung (K3):</dt>
	<dd>Umsetzung eindimensionaler Lerninhalte, Verbindung mit Beispielen aus der Praxis</dd>
	<dt>Analyse (K4):</dt>
	<dd>Zerlegen in Einzelteile, Fallstudien</dd>
	<dt>Synthese (K5):</dt>
	<dd>Vernetzen und optimieren, übergreifend darstellen, Projektaufgaben</dd>
	<dt>Beurteilung (K6):</dt>
	<dd>Bewerten von Inhalten</dd>
</dl>

Max und sein Arbeitgeber wissen nun, welche Skills am besten zu ihnen passen, in welchen Bereichen und mit welchen Zielgruppen sie in Zukunft arbeiten wollen.
Wie sieht die attraktive und motivierende Umsetzung dieser Themen aus? **Viele der Inhalte stossen tiefgreifende Veränderungsprozesse an,** die nicht an einem Tag bearbeitet werden können. Darum ist es wichtig, Aus- und Weiterbildungen zu entwickeln, die methodisch und didaktisch attraktiv sind, Lernziele festzulegen und einen zielgruppengerechten Aufbau von Lernpfaden zu initiieren.

![](https://www.datocms-assets.com/25771/1601906084-molekuel-251.jpg?ar=736:368&fp-z=1.1&fp-x=0.6&fp-y=0.41)

# Tipps für den Aufbau von Lernpfaden hinterlegt mit möglichen Skill Levels

## Erlebniswelt und Future Spaces
In einer Erlebniswelt können verschiedene Technologien gezeigt und erlebbar gemacht werden. Max und seine Arbeitskollegen werfen einen Blick hinter die Kulissen und entwickeln ein Verständnis für Veränderungen. Die Methode Future Spaces hast sich bewährt, um Widerstände abzubauen und die Offenheit von Mitarbeitenden zu gewinnen.

**Onlinetrainings** (K1)

Gute Onlinetrainings machen Spass, inspirieren und können orts- und zeitunabhängig absolviert werden. Für die Entwicklung einer Basiskompetenz sind sie also sehr gut geeignet.

**Webinare** (K2)

Wenn es etwas komplexer wird, haben sich Webinaren bewährt. Ein Coach oder eine Spezialistin trifft sich über eine Videoplattform mit den Teilnehmenden, um gemeinsam Inhalt zu erarbeiten. Die Teilnehmenden können Fragen stellen und sich individuell weiterbilden.

**Web-based Trainings** (K3)

In Web-based Trainings (WBT) können ganzheitliche Fallstudien erarbeitet werden. Wie die Onlinetrainings schonen WBT die Ressourcen (Aufwand, Zeit). Zudem lassen sich Videos sowie motivierende Gamification-Elemente einbauen.

**Workshops** (K4)

Wenn Veränderungsprozesse angestossen werden, empfiehlt sich die Durchführung von Workshops. Diese können in den eigenen Büroräumen oder an einem neuen und kreativeren Ort durchgeführt werden. Wichtig ist es, Workshops professionell begleiten zu lassen und im Idealfall einen externen Spezialisten oder eine externe Spezialistin an Bord zu holen.

**Projektarbeit** (K5, K6)

Im projektorientierten Arbeiten können sämtliche oben beschriebenen Methoden eingesetzt werden. Projektarbeit ist die anspruchsvollste, aber auch nachhaltigste Art mit Veränderungsprozessen umzugehen, da sie über einen längeren Zeitabschnitt andauert.


Max sieht nun klar, welche Skills für seine Zukunft bedeutend sind, und wie er sie lernen kann. Auch die Bank, für die Max arbeitet, erkennt das Potenzial der Skills-Landkarte als Weg, um die rasante Veränderung mitzugestalten. Jetzt geht’s an die Umsetzung in der Praxis!

Future Skills

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