Lernen kann und darf auch Spass machen! - Othmar Strahm

twitter:title

CYP ist das führende Kompetenzzentrum für überbetriebliche Kurse (üK) im Bereich Banking. Hauptaufgaben sind die Grundbildung von Lernenden in der Bankenbranche sowie die Weiterbildung von Mitarbeitenden im Bankwesen. 

description

twitter:description

https://www.datocms-assets.com/25771/1713162468-othmar_02.jpg?auto=format&fit=max&w=1200

twitter:image

twitter:image:alt

twitter:card

twitter:site

Er blieb der ZKB über 25 Jahre treu und arbeitete in verschiedenen Bereichen. In den letzten Jahren widmete er sich der bankinternen Ausbildung. Schliesslich führt ihn diese letzte Etappe bei der Zürcher Kantonalbank über einen kleinen Umweg zu CYP. 

Für Othmar ist es eine Herzensangelegenheit und grosse Motivation, sein umfassendes Wissen und seine langjährige Erfahrung im Bankgeschäft an junge Talente aller Altersstufen weiterzugeben. Bei CYP als Trainer hat er dafür die idealen Voraussetzungen gefunden. 

# Was gefällt dir besonders an der Arbeit mit jungen Talenten im Bankenbereich? 

An meiner Arbeit schätze ich besonders, dass sie herausfordernd ist und ich täglich mit neuen Situationen konfrontiert werde - die Kursteilnehmenden «challengen» mich immer wieder. Diese Dynamik macht mir viel Freude und auch ich lerne ständig dazu. Zudem bekomme ich viel positives Feedback, sowohl von den Banken als auch direkt von den Lernenden, was mich natürlich sehr freut und motiviert. Man sagt mir nach, dass ich ein guter Ausbilder sei (smile). 

# Hast du ein Lieblingsmodul? Wenn ja, welches und warum?

Die übliche Antwort wäre wohl: «Ich mag alle Module.» Aber um ehrlich zu sein, gefällt mir das Modul «Hypotheken Vertiefung» besonders gut. Hier haben alle Teilnehmenden die Möglichkeit, sich im Internet ein Traumhaus auszusuchen - und wer träumt nicht davon, sein eigenes Haus zu besitzen und dieses ganz nach seinen Vorstellungen zu gestalten? Die Frage nach der Finanzierbarkeit eines solchen Traums steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt.


# Welche Herausforderungen begegnen dir im Lehralltag und wie gehst du damit um?

In meinem Alltag stehe ich vor der Herausforderung, dass der rasche und ständige Wandel von uns allen ein ausserordentlich hohes Mass an Flexibilität verlangt. Die vielfältigen Anforderungen, die heute an junge (und auch ältere) Menschen gestellt werden, können oft zu Verunsicherung und manchmal auch zu Überforderung führen: zum Beispiel der Umgang mit neuen Technologien, der ständige Optimierungsdruck und die Ansprüche des Arbeitgebers, des privaten Umfeldes und nicht zuletzt an sich selbst. Diesen Druck mindern zu helfen, ist für mich eine wichtige und herausfordernde Aufgabe.

# Kannst du ein Beispiel nennen, wie du theoretische Konzepte mit praktischen Beispielen aus der Bankenwelt verbindest?

Ein gutes Beispiel ist die Beratung im Kundengespräch. Hier ist es wichtig, die Theorie mit der Praxis zu verknüpfen, um den Kunden für sich zu gewinnen und das Bankgeschäft kundengerecht zu vermitteln. Wie funktioniert zum Beispiel die Finanzierung einer Immobilie? Warum hat die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz oder die Höhe des Leitzinses einen direkten Einfluss auf die Kundinnen und Kunden? Hier, aber auch in anderen Themenbereichen, kann ich aus dem Vollen schöpfen und dank meiner langjährigen Praxiserfahrung den Lernenden konkrete Tipps geben, wie sie ihre eigene Handlungskompetenz in diesen Bereichen auf- und ausbauen können, um Zusammenhänge besser zu verstehen. Dieses Wissen können sie dann aktiv im Kundengespräch einsetzen.

# Gibt es ehemalige Lernende, deren Werdegang dich besonders beeindruckt haben?

Ich bin davon überzeugt, dass alle unsere ehemaligen Lernenden ihren eigenen speziellen Berufsweg eingeschlagen haben. Allerdings verlieren wir nach dem Abschluss oft den Kontakt zu ihnen, was es schwierig macht, ihren beruflichen Werdegang genau zu verfolgen. 

Es gibt jedoch ehemalige Lernende, die nach ihrer Zeit bei CYP in der Öffentlichkeit bekannt geworden sind. Da kommen mir Persönlichkeiten wie Fabian Schär, Linda Fäh, Andri Silberschmidt, Bruno Berner und Silvan Zurbriggen in den Sinn.

# Wie findest du persönlich die KV-Reform?

Ich finde die KV-Reform toll und bin der Meinung, dass diese absolut notwendig war. Das Banking hat sich in den letzten 10 Jahren massiv verändert. Um als Arbeitgeber attraktiv zu sein, ist es ein «Muss» diese Veränderungen auch in der Ausbildung abzubilden.

Ehrlich...ich bin ein echter FAN der KV-Reform!

# Wenn du etwas an der KV-Ausbildung ändern könntest, was wäre das?

Wenn ich an der KV-Ausbildung etwas ändern könnte, würde ich mir vor allem weniger Bürokratie wünschen. Die Struktur ist komplex: 
* Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) gibt die Ausbildungsrichtlinien vor, 
* die Kantone setzen diese zusammen mit den Berufsfachschulen um und
* Swiss Banking ist für die bankspezifische Umsetzung zuständig. 

Hinzu kommen die Banken selbst als Ausbildungsorte.

Insbesondere die staatlichen Akteure zeigen sich meiner Meinung nach im aktuellen Prozess eher wenig flexibel und anpassungsfähig. Diese Starrheit erschwert die rasche Einführung von Innovationen in Zeiten rascher und teilweise abrupter Veränderungen.

# Lass uns eine Zukunftsvision erstellen: Wie stellst du dir die ideale Ausbildung für Bankkaufleute in 10 Jahren vor?

Ich würde mir eine Ausbildung in Form eines Campus-Modell wünschen, wo Bank, Berufsfachschule und CYP nahtlos ineinander übergehen – ähnlich wie an der ETH. In einem solchen Umfeld wäre eine effiziente Lernortkooperation zwischen den verschiedenen Lernorten selbstverständlich und keine Herausforderung mehr.

# Welche Erfolge in deiner Trainertätigkeit sind dir besonders in Erinnerung geblieben?

Erfolg ist für mich, wenn ich zufällig ehemalige Lernende oder Kursteilnehmende treffe und sie mir sagen, dass ich ihren Werdegang positiv beeinflusst habe. Ein Erlebnis, das mir besonders in Erinnerung geblieben ist, war das Wiedersehen mit einer ehemaligen Kursteilnehmerin nach mehreren Jahren. Sie erzählte mir, dass ich ihr während ihrer Ausbildung ein positives Feedback gegeben habe, das sie so inspiriert hat, dass sie es ausgedruckt und an ihrem Arbeitsplatz direkt am PC-Bildschirm aufgehängt hat, um sich täglich zu motivieren. Bis heute hat sie dieses Feedback dort hängen. Kann man sich eine schönere Bestätigung für die geleistete Arbeit vorstellen als diese?

![](https://www.datocms-assets.com/25771/1713246930-wer-ist-othmar-strahm.png?ar=source)

